Das Geheimnis der Mega-Stunts Hinter den Kulissen von „Alarm für Cobra11“

Es knallt und raucht. Eine riesige Explosion. Ein Auto fliegt im hohen Bogen durch die Luft. „Alarm für Cobra 11“ steht für Action wie kaum eine andere deutsche Serie.

Dabei sehen die Stunts nicht nur spektakulär, sondern auch kinderleicht aus.  Aber wie funktioniert das eigentlich genau? Wir schauten einen Tag lang hinter die Kulissen.

Was man Donnerstag (20.15 Uhr, RTL) im Fernsehen wieder nicht sieht: Hinter jedem Stunt steckt ein 36-köpfiges Team! Das arbeitet wochenlang darauf hin, dass es am Ende ordentlich kracht. Damit dabei alles glattgeht, müssen die Fahrzeuge in Detailarbeit präpariert werden.

Stunts bei „Alarm für Cobra 11“ basieren auf Erfahrung

Die Stunt-Crew unter der Leitung von Jörg Lorbach probiert vor allem viel aus: „Die Planung der Stunts basiert auf Erfahrungswerten und Tests in der Vorbereitungsphase“, erklärt Lorbach. Wie genau ein Stunt letztlich funktioniert, zeigt sich meist erst beim Test.

Jörg Lorbach ist der Chef der großen Stunts von „Alarm für Cobra 11“ und sorgt dafür, dass es jedes Mal ordentlich kracht.
Foto: Herbert Bucco

Wie viel getestet wird, kann man am Auto-Verschleiß erkennen. Auf dem Gelände der Produktionsfirma sieht es fast aus wie auf einem Schrottplatz: Es wimmelt von kaputten Autos, es riecht nach Motor-Öl und in einer Werkstatt stehen Fahrzeuge auf der Hebebühne.

Übrigens: Die Produktionskosten für eine „Cobra 11“-Folge liegen bei einer Million Euro durchschnittlich.

Pro „Alarm für Cobra 11“-Folge werden 15 Autos gecrasht

„Pro Folge werden im Schnitt 15 Fahrzeuge gecrasht. Die Wagen werden in Autohäusern oder über Autoportale im Internet gekauft und dann von uns für die jeweiligen Anforderungen präpariert. Wir achten darauf, dass wir wiederverwenden, was noch zu verwenden ist nach einem Stunt – zum Beispiel Autospiegel, Türen oder Stoßstangen“, so Lorbach.

Im Inneren eines präparierten Autos befindet sich nichts, außer ein sogenannter Überschlagkäfig, der für Stabilität sorgt. Foto: Herbert Bucco

Bis zum perfekten Stunt brauchen die Profis eine Woche, um das Auto perfekt zu präparieren. Doch auch die „Cobra 11“-Stuntmänner gucken sich Tricks bei den „Großen“ aus Hollywood ab, wie Lorbach verrät: „In den Making-Offs vieler Hollywood-Produktionen wie zum Beispiel in »Mission Impossible« ist zu sehen, wie Stunts umgesetzt werden. Hier holen wir uns unter anderem auch Inspiration für »Cobra 11«.“

So funktioniert ein Stunt bei „Alarm für Cobra 11“

Dafür benutzen die Stunt-Profis eine Art Kanone, mit der das Fahrzeug „abgeschossen“ wird. Meistens befinden sich natürlich keine Personen in den Wagen. „Weil die Verletzungsgefahr einfach zu groß ist“, wie der Stunt-Chef erklärt.

Mit Hilfe dieser Vorrichtung wird ein Fahrzeug wie mit einer Kanone nach vorne katapultiert. Foto: Herbert Bucco

Für den Abschuss wird eine Stickstoff-Kanone am hinteren Teil des Fahrzeugs befestigt. Sie wird ausgelöst, schießt mit ihrer Triebkraft das Auto nach vorne. „Auf einer Strecke von fünf Metern beschleunigt das Fahrzeug damit auf 70 km/h“, erklärt Lorbach.

Fährt das Auto dann über eine Rampe, hebt es ab und fliegt für einen kurzen Moment durch die Luft.

So wird ein Autocrash bei „Alarm für Cobra 11“ inszeniert

Doch was ist mit Überschlägen, bei denen Personen im Auto sitzen? Für diese spektakulären Bilder ist ein sogenannter „Überschlagssimulator“ verantwortlich. Das ist ein rundes Gestell außerhalb des Autos, mit dem man das Fahrzeug über die Straße Rollen kann. Eine Kamera filmt die Drehung dann im Inneren.

Mit dem „Überschlagsimulator“ können heftige Stunts aus dem Wageninneren gefilmt werden.
Foto: Herbert Bucco

Alle Konstruktionen, die für die Stunts gebraucht werden, können nirgendwo gekauft werden. „Wir bauen das alles selber“, so Lorbach.

Eins darf bei „Alarm für Cobra 11“ außerdem nicht fehlen: Schüsse. Wie das geht? Das hat unsere Redakteurin selbst erfahren. Denn sie wurde beim Set-Besuch angeschossen! Keine Angst, nur wie im Film.

EXPRESS-Redakteurin Pia Schulte bekam von den „Cobra 11“-Profis ein präpariertes Hemd angezogen…
Foto: Herbert Bucco

Dafür bekam sie ein präpariertes und im Inneren verkabeltes Hemd an. Das wurde per Fernbedienung gezündet – und schon war das Einschussloch zu sehen, ganz ohne Schuss.

… und dann „erschossen“– wie das Einschussloch beweist.
Foto: Herbert Bucco